Rückblick GEFTA Jahrestagung 1999

Anwendung von Methoden der Thermischen Analyse zur Charakterisierung von Werkstoffen im Automobilbau

Martin Dohn
BMW AG, Sparte Labor, Postfach 1120, D-84122 Dingolfing


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Das breite Spektrum der in der Automobilindustrie eingesetzten polymeren Werkstoffe erfordert entsprechende analytische Möglichkeiten, um den hohen Qualitätsansprüchen gerecht werden zu können. Die Thermische Analyse bietet in dieser Hinsicht ein hohes Potential an Methoden wie kaum ein anderes physikalisch-chemisches Meßverfahren.

Die Anwendungsgebiete erstrecken sich dabei von der routinemäßigen Wareneingangskontrolle und Qualitätssicherung, über Prozeßoptimierung, Prozeßabsicherung und Schadensermittlung bis hin zu unterstützender Analytik für die firmeninterne Entwicklungsarbeit. Zur Untersuchung gelangen Materialien und Werkstoffe unterschiedlichster Zusammensetzung, beginnend mit Lacken und Klebstoffen, über Kunststoffe und Elastomere, bis hin zu Betriebsstoffen, wie Öle und Fette, und aus der Produktion anfallenden Abfall- und Recyclingstoffen.

Im Rahmen dieses Vortrages werden die Anwendungsmöglichkeiten anhand ausgewählter Beispiele dargestellt. Im Detail handelt es sich hierbei um die Ermittlung der Bruchursache eines elastomermodifizierten PP-Bauteiles, das Vernetzungsverhalten eines Konstruktionsklebers auf Epoxid-Harz-Basis, die Charakterisierung eines pigmentierten Pulverlackes mit Angabe des Prozeßfensters, die Bestimmung des zeitlichen Wasseraufnahmeverhaltens von mehrschichtigen Automobillackierungen und letztlich um eine erste Risikoabschätzung der Zündfähigkeit von Filterstäuben aus der Produktion.

Als Ausblick werden abschließend denkbare, zukünftige Anwendungsmöglichkeiten der Thermischen Analyse angesprochen, wobei der Hauptaugenmerk bei der Nutzung von Reengineering-Potentialen und der Prozeßsimulation liegt.

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